Forschung
Gefahren durch zu langes Sitzen
Arto Pesola, Autor und Forscher aus Finnland, ist der Meinung, dass es sich sehr positiv auf die allgemeine Gesundheit auswirkt, wenn das Sitzen am Arbeitsplatz weniger attraktiv ist. Denn im Vergleich zum Sitzen steigt beim Stehen die Muskelaktivität um nahezu 200% – und das ist gut für die Gesundheit!
Wenn Du das auch an deinem Arbeitsplatz umsetzten möchtest, fang am Besten bei kleinen, alltäglichen Entscheidungen an. So veränderst du Schritt für Schritt dein Verhalten und deine Arbeitsumgebung. Dabei können Dir professionelle Beratung und die richtige Lebensweise helfen. Kleine Veränderungen sind gut, aber Du solltest auch die grundsätzliche Struktur Deines Arbeitslebens überdenken, um nachhaltige Ergebnisse für Deine Gesundheit zu erzielen.
Arto Pesolas Ansichten basieren nicht nur auf theoretischen Überlegungen, sondern auf wissenschaftlichen Recherchen und Studien Er und sein Team haben die körperliche Aktivität von 48 Personen an durchschnittlichen Arbeitstagen untersucht. Einige Testteilnehmer wurden gebeten, möglichst wenig zu sitzen und die Aktivität im Laufe des Tages zu erhöhen. Die restlichen Probanden dienten als Kontrollgruppe.
Die Teilnehmer sollten eine halbe Stunde weniger sitzen und dafür 20 Minuten mit leichter körperlicher Tätigkeiten zu verbringen. In ähnlichen Studien hat sich erwiesen, dass das einen positiven Einfluss auf den Kohlenhydratmetabolismus hat. Es ist jedoch noch zu früh, um zu sagen, ob es auch Krankheiten verhindert.
Die Nachteile des Sitzens werden weltweit in verschiedenen Instituten erforscht. Das ist auch kein Wunder, denn die World Health Organization (WHO) stuft Bewegungsmangel als den viertgrößten Risikofaktor für einen vorzeitigen Tod ein!
Die Epidemie der Unbeweglichkeit:
Unsere Muskeln sind 80 Prozent des Tages inaktiv!
Es gibt verschiedene wissenschaftliche Studien, die darauf hindeuten, dass wichtige Muskeln während ca. 80% der Arbeitszeit im Büro und ca. 60% der Freizeit inaktiv sind. Als die Teilnehmer in Pesolas Studie gebeten wurden, die Muskelaktivität zu erhöhen, ging das am ehesten in der Freizeit, nicht am Arbeitsplatz. Es war also für sie ausgerechnet dort am schwersten, sich mehr zu bewegen, wo es am dringendsten nötig ist. Das größte Hindernis für eine aktive Lebensweise mit viel Bewegung ist heute der Arbeitsplatz! Denn auch wenn wir vielleicht mehr Freizeit haben, als die Menschen früher und länger als je zuvor trainieren: Die Arbeitsgewohnheiten sind passiver denn je und wir müssen stundenlang sitzen.
Die verbrauchte Energiemenge für Männer und Frauen hat sich in den letzten 30 Jahren tatsächlich deutlich verringert. Arto Pesola bringt es auf den Punkt wenn er sagt, "die Muskelaktivität eines durchschnittlichen Büroangestellten gleicht dem eines Affen in einem Käfig“.
Wir hören überall und jeden Tag, dass es wichtig ist, sich körperlich fit zu halten und Sport zu treiben, aber der Sportkurs kann alleine nicht ausreichen, um den Bewegungsmangel und das lange Sitzen am Arbeitsplatz oder in der Freizeit auszugleichen und die Gefahr durch Gesundheitsschäden ist ungebrochen. Das belegen auch finnische Statistiken, aus denen hervorgeht, dass sich die Zahl der Finnen, die zwei Mal die Woche oder mehr trainieren, in den letzten 30 Jahren fast verdoppelt hat. Und trotzdem werden wir immer dicker. Höchste Zeit für mehr Bewegung im Büroalltag. Gehen im Stehen!
Arto Pesola erklärt das Problem von zu wenig Bewegung im Alltag
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